Café KommRhein

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Seit dem 29. August 2020 schleppt der SSM nicht nur Möbel, sondern serviert auch Kaffee und Kuchen. Seinen Namen verdankt es einem Wortspiel des sozial-engagierten Kölner Kabarettisten Jürgen Becker. Als schön gelegenes Ausflugscafé ist es am Wochende geöffnet, Zudem werden Geburtstagstische und Kulturevents angeboten. Geschätzt wird die komplett renovierte, barrierearme Toilette, die einzige weit und breit an der Rheinpromenade.

Der kleine Bau selbst sticht ins Auge. Er ist nachhaltig aus Holz errichtet, seine Terasse schenkt schöne Rheinblicke. Geheizt wird mit einem neuen Holzofen. Im Innenraum lockt die liebevolle Minaturen-Kunstausstellung der Künstlerin Eva Schmale.

Das Café KommRhein ist ein Netzwerkwunder. Mehr als fünfzig Unterstützer*innen legten Hand an, warben Spenden oder spendeten selbst kräftig. Ein Beispiel: Ein Unternehmer stiftete die Profi-Kaffeemaschine. Leckerer Capuccino, no problemo. Die Bio-Kaffeebohnen stammen in Solidarität von den Zapatistas-Kooperativen in Mexiko.

Wir danken allen sehr, insbesondere Pfarrer Franz Meurer, Schreinermeister Peter Meurer, Architekt Christian Schaller, Stadterzähler Martin Stankowski. Der SSM hat nun ein weiteres Tätigkeitsfeld, um mit bewährter »Neuer Arbeit« den Lebensunterhalt für seine mehr als 25 Mitglieder zu verdienen.

** Bildzeilen Banner Café-Fertigstellung: **. Foto groß: 29.08.2019 Eröffnung | Der Frauen Shanty-Chor »Dle Bausen« tritt auf.
Mitte rechts: 30.09.2019 | Unsere erste Besucherin.

banner-ssm_cafe-2 banner-ssm_cafe-2 - Infotafel

Halle-am-Rhein.

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Fotos links:
2007: Der SSM rettet die später denkmalgeschützte Halle-am-Rhein vor dem Verfall. Dringlichste Bauarbeiten setzen ein Zeichen.

Fotos rechts:
Oben links und Mitte 2.v.l: 14.06.2008 | Präsentation der renovierten Halle-am-Rhein. Später folgen noch lärmschützende Wände und Fenster.

Unten links und oben rechts: 07.06.2008 | SSM-Subbotnik. Das Gelände wird »poliert«.
Gruppenfoto oben 2.v.l.: Reinhard Röder (+ 2015). Er war Pionier der Halle und des Geländes.

Mitte links: 2007 | Rudi Tenten - Elektromeister und langjähriger SSM- Unterstützer ist mittenmang dabei. (+ 2018).

Unten rechts: 07.09.2008 | Hallen-Spendenlauf mit Kölner Promis.

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Keupstrasse

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Möbellager und Wohnetage

banner-ssm_moebellager-1 . Die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) ist seit ihren Anfängen in Sachen Secondhand engagiert. Im April 2007 begann die Nutzung des Geländes am Faulbach. Die Halle-am-Rhein diente zunächst als Möbelhalle, bis beginnend im Sommer 2009 der Möbelverkauf ins neu angeschaffte »Kirmeszelt« wanderte. Schon da war klar, dass das nur eine Zwischenlösung sein konnte. Der Kölner Architekt Christian Schaller plante mit dem SSM einen ungewöhnlichen Neubau: ein Möbellager mit Wohnetage für sechs Menschen in Wohnungsnot: Arbeiten und Wohnen unter einem Dach.

Im März 2017 startete eines der schwierigsten Abenteuer des SSM, die Errichtung des Neubaus. Den Rohbau erledigte eine Baufirma im günstigen Plattenbaustil in nur drei Monaten. Den Außen- und Innenausbau und die Neugestaltung des Geländes bewältigte der SSM bei handwerklicher Hilfe in Eigenregie. Die Stadt Köln förderte den Ausbau, um letztlich Hartz IV-Wohnkosten einzusparen. Spendengelder des MachMit-Fördervereins kamen dazu. Das Verdienen des Lebensunterhaltes, die Unterstützungsaktionen für Obdachlose, das angestrengte Bauen, alles zusammen brachte die Gruppe zeitweise an den Rand ihrer Kräfte.

Am Ende wurde alles gut. Im März 2019 eröffnete das neue Möbellager, drei Monate später war die Einweihungsfeier der Wohnräume. Der SSM, der von 1979 bis 1993 die Häuser der Düsseldorfer Straße 74 besetzt hatte, wurde zum »Hausbesitzer«, Die »Neue Arbeit« des SSM konnte auf eine neue zukunftssichernde Stufe gehoben werden.

Mehr Raum für Möbel und Menschen

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Secondhand ist Klimaschutz

banner-ssm_secondhand Der »Handel mit Ware aus zweiter Hand« oder kurz »Secondhand ist mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags. Nicht nur, wegen der schon länger steigenden Lebenshaltungskosten, sondern auch, weil nachhaltiger Konsum allmählich akzeptiert wird. Es hat sich herumgesprochen: Secondhand ist Klimaschutz, Nutzung von Gebrauchtem hilft wesentlich bei der CO2-Vermeidung.

Die Tatsachen sprechen für sich. Beispiel Textilien: die gnadenlose Fast-Fashion-Industrie sorgt für ein Überangebot an Kleidung. Fast die Hälfte der neuen »Mode-Kleider« landen später ungetragen im Abfall. Die damit verbundenen Müllberge allein in Deutschland wiegen mehr als der Kölner Dom.

Neben Textilien sind bei »Secondhand« auch Elektrogeräte, Bücher und Filme oder Schuhe, Möbel, sogar Geschirr nachgefragt. Die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) ist seit ihren Anfängen in Sachen Secondhand engagiert. Neben dem Angebot in der Düsseldorfer Str. 74 (Hausrat, Kleidung, Kuriositäten) finden sich im 2019 neu errichteten Möbellager am Faulbach alles von Stuhl bis Sessel, Tisch bis Schrank und Vieles mehr.

Seit 2012 betreibt der SSM einen eBay-Shop und ist seit einigen Jahren auch bei eBay Kleinanzeigen vertreten.

Rund um den Faulbach

banner-ssm_umgebung .

Straßennamen erinnern oft an vergangene Zeiten. Der *Faulbach * näherte sich einst entlang der heutigen Straße dem Rhein. Er war ein schlappes, sumpfiges Gewässer, das zu »faul« war, um irgendeine Mühle anzutreiben. Ganz im Gegensatz zur Strunde, der die Bachstraße neben der Mülheimer Brücke ihren Namen verdankt. Die trieb viele Mühlen nicht nur in Mülheim an. Sie galt einst als »fleißigster« Bach Deutschlands. Beide Bäche sind schon lange in unterirdischen Kanälen und so aus dem Stadtbild verschwunden.

Rund um den heutigen Faulbach hat die moderne Stadtplanung das Bild geprägt. Das benachbarte Hochhaus und andere moderne Wohnungen am Strom befördern die Gentrifizierung unseres Veedels und stehen im Kontrast zu jahrhundertealten Gebäuden.

Rheinabwärts in Flittard und Stammheim erinnern Straßennamen wie der »Rheinacker« oder die »Hofstraße« noch an die einstmals ländlichen Zeiten.